Pink shirt schwul bedeutet hamburg

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Einige feiern seitdem das Trikot. Andere reagieren mit Entsetzen. Kerstin Söderblom ist Pfarrerin der EKHN, Supervisorin, Coach und Studierendenpfarrerin an der Evangelischen Studierendengemeinde ESG an der Uni in Mainz. Der perfide Plan der deutschen Eliten. Nationalmannschaft blamiert sich schon vor dem ersten Anpfiff!

Ästhetisch gäbe es zu pinken Trikots sicherlich vieles zu sagen. Aber darum geht es nicht. Auf der Hinterbühne der Debatte geht es um etwas ganz anderes. Nämlich: Entweder bist du schwul oder ein richtiger Mann und sportlich. Beides auf einmal geht nicht. Die klischeehafte Darstellung eines feminisierten und unsportlichen schwulen Mannes wird als plumpe Zuschreibung immer wieder aufgerufen und für die je eigenen Zwecke genutzt.

Auf dieser Grundlage schwingt sich die Empörungsspirale zu immer neuen Höheflügen auf. Klar ist auch, dass die klischeehaft gezogene Verbindung zwischen pink und schwul abgelehnt und von vielen mit Entsetzen quittiert wird. Dann steht der Untergang des Abendlandes ganz sicher unmittelbar bevor.

Es ist das Jahr und die Farbe pink polarisiert immer noch? Echt jetzt? Das kann doch nicht wahr sein! Dabei spielt Lionel Messie seit einem Jahr bei Inter Miami komplett in einem pinken Trikot, und niemand scheint sich darüber aufzuregen. Was ist also das Problem?

Die Mehrheit der Menschen weltweit ist ganz offensichtlich seit Jahrzehnten bis heute durch geschlechtsspezifische Mythen und Werbestrategien sozialisiert worden.

Pink shirt schwul bedeutet: ein modisches statement in hamburg

Es zeigt sich darin, dass die gesamte Kleidung, alle Spielsachen und Accessoires von Kindern und jungen Erwachsenen fein säuberlich und streng binär nach hellblau für Jungs und pink für Mädchen eingeteilt worden sind. Und an diesen Farben kleben bis heute auch die dazugehörigen geschlechtsspezifischen Informationen, die mit eingekauft werden: Jungs sind mutig, stark und sportlich, echte Draufgänger und coole Anführer, blau eben.

Personen mit rosa Winkel fanden sich nach vielen historischen Untersuchungen stets am untersten Ende der Häftlingshierarchie wieder. Sie wurden von anderen Häftlingen verhöhnt und ausgegrenzt und konnten kaum auf Solidarität und Unterstützung der anderen hoffen. Dadurch hatten sie noch weniger Chancen, in den Konzentrationslagern und Gefängnissen zu überleben.

Nichts war schlimmer als schwul oder transgeschlechtlich zu sein. In der zweigeschlechtlich und heteronormativ organisierten Farbenwelt wird kein Zweifel gelassen, wer wie zu sein hat, um männlich und sportlich zu sein. Pinke Kleidung zu tragen, gehört nicht dazu.

Nicht angekommen? Warum nicht? Dass queere Personen genauso viel oder wenig sportlich sind wie der Rest der Bevölkerung.