Sag schwul t-shirt düsseldorf
Junge Homosexuelle in England: Wie sag ich's nur? Er wirkt wie ein selbstbewusster junger Mann. Jay Singh, 19, interessiert sich für Mode, hat die Haare hochgestylt, trägt Sonnenbrille, ein betont legeres T-Shirt. Als Schüler fing er an, in der Modebranche zu jobben, schon vor dem Abitur hat er sich als Stylist einen Namen gemacht und bekam Angebote aus London.
Richtig glücklich sei er darüber aber nicht. Jay lebt in der ehemaligen Autostadt Coventry in der Mitte Englands. Jays Coming-out etwa war alles andere als einfach - entgegen der landläufigen Meinung, dass Schwule und Lesben nicht mehr stigmatisiert werden. Einmal um die Welt: So leben Jugendliche.
Gehemmt habe ihn zusätzlich sein familiärer Hintergrund: Sein Vater und seine Mutter wanderten aus Indien nach England ein, sagt Jay. Seine Eltern seien westlich und modern. Auch auf seiner Schule war es nicht einfach: Er habe seine Homosexualität so lange wie möglich geheim gehalten, um sich Ärger zu ersparen, sagt Jay.
Er habe miterlebt, wie ein Freund, der sich outete, fertiggemacht wurde; Lehrer und Schulleitung seien nicht eingeschritten. Das habe ihn abgeschreckt. Und während die gesellschaftliche Toleranz zunehme, bleibe "schwul" auf dem Schulhof nach wie vor ein Schimpfwort.
An Schulen, an denen Ausdrücke wie "Schwuchtel" oder "Kampflesbe" sehr verbreitet sind, steige der Anteil der gemobbten homosexuellen Schülerinnen und Schüler auf 68 Prozent. Mehr als die Hälfte wage es nicht, sich bei Lehrern oder der Schulleitung zu beschweren - auch aus Angst, alles noch schlimmer zu machen.
Dabei versucht auch die Regierung, für mehr Toleranz zu werben: "Mobbing von schwulen und lesbischen Jugendlichen ist unzumutbar. Das Bildungsministerium arbeitet mit Stonewall und der Anti-Mobbing-Organisation Each Educational Action Challenging Homophobia zusammen, um gemeinsam mit Rektoren und Lehrern gegen Mobbing an Schulen anzugehen.
So sollen Lehrer beispielsweise Strategien einüben, wie sie im Schulalltag gegen Vorurteile angehen können. Zudem diskutieren sie mit ihren Schülern über die Wörter "schwul", "lesbisch" oder "bi". Jay outete sich Stück für Stück: Erst sagte er es einem Freund, dann einem anderen.
An der Schule fand er auch in einer lesbischen Mitschülerin eine Stütze. Nach und nach fand er eine neue Clique, in der er sich aufgehoben fühlte, wie er sagt.
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Und irgendwann auf einem Schulfest küsste er einen Freund. Aber ich war nun auch so weit, damit umzugehen", sagt Jay. Nun zieht er zu einem Studium des Modemarketing nach London. Er freue sich auf die Herausforderung, sagt er, und er möchte Erfolg haben. Auch um anderen jungen schwulen Männern indischen Ursprungs in Zukunft ihr Coming-out zu erleichtern.
Charleen lässt es raus: Bei der CSD-Parade in Düsseldorf zeigte die damals Jährige bunte Flagge. Dem SchulSPIEGEL erzählte sie, wie es dazu kam, wie sie sich in ihre erste Freundin verliebte und was ihre Mitschüler sagten. Der jährige Jay Singh geht in England zur Schule und ist schwul.
Er hat sich lange nicht getraut, das seinen Mitschülern zu sagen.