Schwule solo videos salzburg

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November Für dieses Solo schickt er Dimitrij Schaad in den Ring, mit dem er schon am Maxim Gorki Theater mehrfach zusammengearbeitet hat. Ein denkwürdiger Abend. Und still ist wirklich alles an ihm, berückend still. Leise schmunzelt er, und wir im Rund der kleinen Globe-Arena der Schaubühne schmunzeln mit ihm.

Als ob Schaad, der Lionel Messi der Performerkunst, so auf Understatement machen müsste! Aber nichts für ungut, ein kleiner Übersteiger unter Freunden hebt die Stimmung.

Schwule solo videos: privatsphäre und genuss in salzburg

Schaad kommt mit diesem Monolog also als Gast neu an die Schaubühne. Für den von ihm verkörperten Autor und Regisseur Falk Richter ist es eine Rückkehr. Richter hat hier mit urbanen Tanzabenden wie Trust harten Elektrobeat gepflegt und dann mit der Politrevue Fear einen Meilenstein des neueren politischen Theaters gesetzt.

Mit harter Kante gegen Rechts. Atmosphärisch pulste da noch ganz das Berghain-Berlin in den Adern seines Schauspiels. Dann wechselte er rüber ans Gorki und näherte sich mit Stücken wie Small Town Boy dem Mixtape-Synthie-Pop. Zuletzt packte er mit In My Room die E-Gitarren aus, blieb weiter politisch, aber der Ton war schon sanfter geworden, der Stoff intimer.

Richter erzählte über seinen Vater und Väter seinesgleichen, toxische Väter, geharnischte Väter, deutsche Väter, die dem Weltkriegs-Schützengraben mental nie entkommen sind. Mit dieser letzten Familienansicht hat "The Silence" viel zu tun, aber das neue Stück blendet weiter hinein ins Private und wird im Gestus behutsamer die Uraufführung fand in Strasbourg statt, wir sehen eine neu erarbeitete Berliner Fassung.

Richter ist mit einem Kameramann Lion Bischof losgezogen und hat die Mutter im elterlichen Haus in Buchholz in der Nordheide interviewt; eine atemberaubend fitte Frau, sie schwimmt jeden Tag im Freibad ihre Bahnen. Die gefilmten Gespräche mit dem Sohn sehen wir wiederholt an diesem Abend auf der Leinwand im Bühnenhintergrund: Richter sucht Geständnisse, Aufarbeitung, Empathie, aber er bohrt auf Granit.

Zur Nachahmung empfohlen. Und offene Gegenfrage: "Was haben Sie sich von Ihrem Projekt erhofft? Man sieht tausend Fallstricke auf diesem poetischen Gang in die Familienvergangenheit ausliegen: Kann alles eitel wirken, klaro, vielleicht auch ein bisschen peinlich, wenn "Mutti" den "Vati" verklärt und sich vor den Fragen ihres Sohnes verleugnungsartistisch verbiegt.

Könnte auch ausbeuterisch rüberkommen, weil der Künstlertyp Richter, wie man merkt, in Buchholz in der Nordheide schon eher ein Fremdkörper ist und seine Ansinnen verdächtig. Aber das Bewundernswerte: Es wird nichts von alledem. Vielmehr ist "The Silence" eine so genaue wie rücksichtsvolle Ansicht der Nachkriegsgeneration: einer verschlossenen Generation, die sich in ihrer Normalitätsbehauptung eingeigelt hat.

Und es ist zugleich ein Ausleuchten der Kluft, die aktuell die politische Wirklichkeit in Deutschland prägt: zwischen der alten, kommunitaristischen Mittelklasse und ihrer Kultur der Robustheit und der neuen kosmopolitischen Mittelschicht mit ihrer Offenheit für Transformationen.

Ist aber eben nur ausgedacht. Tatsächlich schimpfte der Vater noch über Rumänen und sagte zum Abschied nur: "Lass mich in Ruhe. Aber er pfeift sich sogleich zurück: "Na, jetzt hat sich die Stimmung kurz verdüstert. Dimitrij Schaad als Falk Richter navigiert durch all das mit bestechender Klarheit und sagenhafter Balance: zartbitter im Humor, zurückgenommen in allem Traurigen und Ungereimten, locker den Mantel des Metakommentars reichend, falls doch mal Seelenstriptease droht.

Er rahmt die Videos mit dem Erzähltext Richters und mit kleineren Szenen, wenn Richter mit aktuellen oder früheren Geliebten telefoniert oder von besagter Therapeutin gecoacht wird. Nicht erst heute, aber heute wie an seinen besten Tagen. Und mit Dimitrij Schaad hat Richter den idealen Mann für sein Projekt.