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Walter Schmider empfängt uns frohgelaunt in seiner «Comeback Bar» an der Rathausgasse Man sieht ihm die letzte Woche nicht an, denn an der Bärner Fasnacht herrscht bei ihm im prächtig ausgebauten Keller mit Sichtbackstein Hochbetrieb. Willkommen sind dort ohnehin das ganze Jahr über nicht nur schwule Männer oder solche, die sich zur LGBTQ-Szene zählen, sondern auch «gayfriendly» Gäste, wie man heute so schön sagt.

Und sie alle sind jetzt wahrscheinlich froh, dass «Wale» nicht ernst macht mit seinem «never come back». Er bleibt Bern erhalten. Walter kommt ursprünglich aus dem deutschen Rottweil, das liegt zwischen Schaffhausen und Stuttgart. Seinen schwäbischen Akzent hört man immer noch deutlich heraus, und wenn er gleichzeitig eine Zigarette raucht, während er redet, muss man ganz genau hinhören, damit man ihn versteht.

Vor 40 Jahren zog Schmider in die Schweiz, und er erinnert sich gut: «Ich kam der Liebe wegen nach Bern, mein damaliger Partner war 20 Jahre älter, und wir lebten in einer Dreierbeziehung. Ich kam der Liebe wegen nach Bern, mein damaliger Partner war 20 Jahre älter, und wir lebten in einer Dreierbeziehung.

Er hiess Markus Joost, und die beiden führten zusammen das «Comeback» all die Jahre.

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Im Sommer kam der Schock: Markus erlitt in Spanien unerwartet einen Herzstillstand, es kam zu keiner Wiederkehr in die Berner Bar und zu seinen Lieben. Walter bekommt heute noch feuchte Augen, wenn er über die Zeit spricht: «Wir wollten zusammen auswandern in die Wärme und dort unsere gemeinsame Zeit geniessen.

Zurück in Bern, entschied sich Walter Schmider, das «Comeback» länger weiterzuführen, doch es gab ein Problem. Sein Partner Markus war derjenige mit dem Wirte-Patent, und die Behörden wollten «Wale» trotz beträchtlicher Berufserfahrung in der Branche keinen Schein aushändigen.

Wir hatten früher das «Petit Four», das «Samurai» und noch weiter zurück die Partys im Stufenbau oder Gaskessel. Das hat die Szene belebt. Nun hat Walter Schmider mit Hassan einen Mitbesitzer gefunden, der über das Patent verfügt, das «Comeback» ist fortan eine GmbH.

Sein neuer Geschäftspartner hat eine Frau und Kinder und «Wale» lacht: «Hassans Partnerin half an der Fasnacht sogar mit beim Aufräumen. Und es gab in Bern eine Zeit, wo der «schwule» Ausgang an mehreren Orten zelebriert werden konnte. Über einen Mangel an Gästen kann sich «Wale» jedenfalls nicht beklagen, auch wenn die Gay-Meile in der Altstadt Berns so ziemlich ausgedünnt wurde, einzig die «Jail Bar» an der Gerechtigkeitsgasse gilt als «gayfriendly», ebenso durchmischt ist auch das Bistro Blue Cat in der Nähe.

Doch die Zeiten haben sich geändert: So wie The Buggles «Video Killed The Radio Star» einen Trend besangen, gilt das heute für die Dating-Apps, die der kontaktfreudigen Nachtschwärmerei den Garaus machen. Walter Schmider betont jedoch, dass er nebst seinen Stammgästen auch viele junge Leute begrüssen darf im «Comeback».

Für sie hat er jetzt auch extra eine digitale Jukebox montiert: «Ich kenne mich mit den heutigen Hits nicht mehr aus», lacht er mit seiner sonoren Stimme, «so kann die junge Generation selbst entscheiden, was sie hören will. In dem Moment, wo der Wunder-Wurlitzer anfängt, die Lieblingssongs meiner Gäste zu spielen, schaltet sich mein Gerät mit den Oldies automatisch aus.

Und was hat es mit all den Bären an der Decke auf sich? Als ich nach dem Tod von Markus in eine kleinere Wohnung zog, hatte ich keinen Platz mehr für all die Plüschtiere, und der Bär ist bei schwulen Männern ja ohnehin hoch im Kurs. Geburtstag, allfällige Geschenke drängen sich womöglich auf.

Seine «Comeback Bar», wo er als Geschäftsführer waltet, wird offen bleiben und mit einem Jahr-Jubiläum glänzen können. Berner Nachtleben Februar Doch der beliebte Treffpunkt der Community hing am seidenen Faden, denn die gute Seele Walter Schmider, genannt «Wale», wollte auswandern und dicht machen.

Die Umstände haben sich geändert, und der Jährige will noch ein paar Jahre dranhängen.